Ein kleiner Bericht zum Costa Rica - Urlaub Oktober / November 2004

Alle Bilder öffnen sich durch anklicken in Originalgröße!

 

Los ging es am 25.Oktober mit Condor ab Frankfurt. Über den Sinn und Unsinn der jetzt nötigen Ein- und Ausreise in die USA beim einstündigen Stop in Orlando sage ich besser nichts....... Ansonsten war es einfach ein ruhiger, gemütlicher Flug.

     

Nachmittags dann Ankunft bei 25 Grad in San José, der Hauptstadt des Verkehrschaos, Fahrt zu meiner "Ex-Tante", auspacken und erstmal richtig ankommen.

Am nächsten Tag dann erst den Mietwagen geholt und gleich aufgebrochen zur ersten Tour - zu meinem Onkel an die Karibikküste.Die Fahrt dorthin führt durch den Nationalpark Braulio Carrillo und ist - zumindest im ersten Teil - wunderschön

Nach etwa 4 Stunden Fahrt dann schnell alle begrüßt in der Playa Chiquita Lodge südlich von Puerto Viejo, das Zimmer in Besitz genommen und auf zum Erstkontakt mit dem Strand.

     

     

Nach dem ersten, ausführlichen Rundgang und erfolgreichem Testen der Wassertemperatur kam der gemütliche Teil. Neuigkeiten austauschen mit meinem Onkel, dem "schwarzen Schaf der Familie", Inspektion der brandneuen Warmwasserduschen und Abendprogramm ohne Fernseher.

     

In den nächsten 10 Tagen haben wir erstmal etwas ausgespannt, ein paar Touren in die Umgebung bis zur panamesischen Grenze unternommen ...

     

.....massenweise schöne Tiere und Pflanzen gesehen.....

     

...und vor allem viele neue, interessante Leute kennengelernt, zB Alex, die leckerste Mischung aus Indianer und Hindu, die man sich vorstellen kann oder Raoul, der von morgens bis abends nie die Machete aus der Hand legt.

     

Dann mussten wir natürlich auch neue Bekannte besuchen, die sich gerade ein Häuschen im Dschungel bauen und bald auf Dauer dort leben werden.

Zwischendurch gab es natürlich ständige Kaffeepausen, abends übernahmen wir manchmal die Küche.

     

Nachdem die beim Abendessen entdeckte, giftige Korallennatter leider getötet werden musste, lernten wir auch noch, dass sie selbst mit abgetrenntem Kopf noch 15 Minuten in der Lage ist, zuzubeissen. Aber natürlich hatten wir auch freundlichen Kontakt mit ungiftigen, wunderschönen Schlangen.

    

Zwischendurch genossen wir auch einfach die wunderschöne Atmosphäre, die mein Onkel in diese Lodge gezaubert hat, allein der Blick aus dem Bett...

     

Nach den 10 Tagen hiess es Abschied nehmen von der Dschungeldusche, den Schlangen, Traumhäusern und lustigen Pflanzen ( na, was sind das für Dinger? )

                                  

Wieder ging es über die Berge zurück zur Hochebene von San José. Hinten im Auto das perfekte Reisekind, das bei über 2000km aus costaricanischen "Strassen" nicht einmal gemotzt hat.

     

Diesmal wieder nur eine einzige Übernachtung zum Klamottenwechsel in San José. Am nächsten Tag ging es dann los in eine Gegend, die ich auch noch nicht kannte. Richtung Norden zum Vulkan Arenal und dem Arenalsee. Wie immer gab es unterwegs nette Überraschungen und wunderschöne Zigarettenpausenplätze.

     

Endlich angekommen, die Bestätigung, dass ich wirklich genau die richtige Lodge reserviert hatte. "Arenal Observatory Lodge", die Ende der sechziger Jahre von Vulkan-Forschern des Smithsonian Institute errichtet wurde und nur 1,4 km vom Kraterrand entfernt liegt.

Alles dort ist auf den Vulkan ausgerichtet. Die Zimmer, in denen man selbst vom Bett aus direkt zum Krater sieht ( wenn keine Wolken davor sind) und natürlich der nach wie vor aktive Seismograph, der die Aktivität des Arenal aufzeichnet.

     

Nachdem wir den Weg zum Restaurant gefunden und bewältigt hatten, kam dann gleich die erste Entdeckungstour zu einem wunderschönen Wasserfall in der Nähe.

     

Am nächsten Tag unternahmen wir eine 2stündige Dschungeltour über ein Hängebrückensystem, wobei diese Brücken teilweise über 150m lang und 80m hoch waren, endlich sieht man den Dschungel von oben, und natürlich wieder jede Mange Tiere.

     

Nach dieser Strapaze war natürlich dringend der ein oder andere Kaffee nötig. Zufällig entdeckten wir dann auch schnell unser Lieblingsrestaurant, von wo man einen wunderschönen Blick auf die ganze Gegend inklusiv Vulkan hat.

     

Danach ging es bei einem wunderschönen Sonnenuntergang über dem Arenalsee.....

..... in Richtung Abendessen. Dort saßen wir, als es dann endlich doch passierte. Der Vulkan brach aus, mit richtig schöner, glühender Lava. Es war nicht wirklich viel, aber ganz deutlich sichtbar und wirklich beeindruckend. Da Stativ und alles andere natürlich im Zimmer lagen, konnte ich keine Bilder machen. Ersatzweise habe ich dann ein Bild abfotografiert, das einen etwas stärkeren Ausbruch zeigt. Unserer war etwa 1/4 so stark wie hier zu sehen. Nach dem Essen sahen wir noch schnell beim Seismograph vorbei, um die Aktivität auch noch in Kurven zu sehen.

     

Am nächsten Morgen ging die Reise dann weiter, rund um den Arenalsee und auf eine üble Steinpiste, die uns in Richtung Reservat Monteverde auf 1600m führen sollte.

     

In St.Elena, der zum Reservat gehörenden "Stadt" angekommen, war uns sofort klar, dass uns das nicht gefallen würde. Rundum alles abgeholzt, rein auf Tourismus ausgerichtet, viel zu teuer. Also verbrachten wir notgedrungen eine Nacht dort und fuhren am nächsten Tag sofort weiter in Richtung San José. Diese Fahrt war allerdings den Trip wert, viel Weite, wunderschöne Ausblicke, interessante Perspektiven.

     

     

Nach einer weiteren Übernachtung in San José starteten wir einen Tag später in Richtung Pazifikküste, nach Manuel Antonio, das wir als ruhiges, verschlafenes Plätzchen in Erinnerung hatten und wo wir deshalb die letzten Tage verbringen wollten.

OK, unser letzter Aufenthalt dort liegt 12 Jahre zurück, aber diese Veränderung hatten wir nicht erwartet. Beim eintreffen in Manuel Antonio fiel mir nur eins ein: ich muss hier raus!!! Aus dem idyllischen Plätzchen wurde mittlerweile eine vollkommen auf reiche Touristen ausgelegte Betten-Hochburg mit Spielcasinos und Liegestühlen am Strand. Für mich hat das nicht mehr das Geringste mit Costa Rica zu tun.

Was tun? Es wurde Abend, die Gegend weiter südlich war noch nicht besonders gut erschlossen, zurückfahren wollten wir natürlich auch nicht. Also beschlossen wir, einfach 2 Nächte zu bleiben, das Beste aus der Situation zu machen und uns danach noch einen ruhigen Ort zu suchen. Auch in Manuel Antonio waren wir also doch noch etwas unterwegs, rund um die Küste und im Dschungel.

     

     

Als wir die 2 Nächte herumgebracht hatten, hielt uns wirklich nichts mehr. Auf Richtung Süden - mal sehen, was wir da finden. Na ja, zuerst fanden wir die mit Abstand abenteuerlichste und schwierigste Strecke der gesamten Reise, aber auch den wunderschönen Regenbogen....

     

     

Nachdem wir uns ein paar Orte angeschaut hatten, die uns nicht wirklich gefielen, stiessen wir dann viele Stunden später südlich von Uvita auf ein Schild "Finca Bavaria - probably the best place to be". Bavaria??? Kellnerinnen im Dirndl oder wie ? Na ja, es gab dort nicht mehr viele Möglichkeiten, also bogen wir auf den üblen Pfad ein, der steil nach oben durch den Dschungel führte.
Ein paar Minuten später standen wir dann auf dem Parkplatz der Finca, zu der nur die wirklich dschungelgeprüften Autos den Weg finden.

Und gleich kam uns ein sympathischer Mann entgegen und begrüsste uns mit "Servus, ich bin der Rudi, und wer seids Ihr?" Das war aber auch schon alles, was diese Finca mit Bayern zu tun hat. Ein Blick über die Terrasse und mir war klar, dass ich bleiben würde, genau der Ort, den wir gesucht hatten, eine Oase auf einem Berg mitten im Dschungel mit Traumblick.

                 

Und endlich hatten wir auch einen Pool, in dem der Zwerg richtig schwimmen üben konnte ...und der Blick erst !

Da Pool allein nicht glücklich macht, schauten wir uns am nächsten Tag den Strand an, der etwa 20km lang ist und genauso menschenleer, wie er auf den Bildern wirkt.

           

Und auch hier war wieder jede Menge zu entdecken...

           

                     

Ach ja, jetzt weiss ich auch, dass sich Vögel nicht an Pools setzen, um dekorativ auszusehen, sondern...

     

Da aber auch die schönsten Tage irgendwann zuende gehen, mussten wir 2 Tage später wieder Richtung San José aufbrechen, diesmal über den höchsten Teil der PanAmericana - den Cerro de la Muerte ( Berg des Todes) mit einer Passhöhe von 3400m - ein netter Anstieg, wenn man von Meereshöhe kommt. Blöderweise hat sich der Berg nicht gezeigt, ausser Nebel und Regen nichts los.

Tja, das war es dann eigentlich schon fast. Noch 2 Tage in San José mit ausführlichem Kaffeetrinken, netten Knilchen und dem ein oder anderen skeptischen Blick in die Stadt, war der Urlaub fast vorbei....

         

     

Dann der Rückflug, ein Abenteuer für sich.

Morgens um 6 Uhr aufgestanden, um den Tag noch in San José zu nutzen, abends um 22 Uhr der Abflug. Natürlich hatten wir uns vorgenommen, erst nach der dämlichen Ein- und Ausreiseprozedur in Orlando zu schlafen, kamen dort entsprechend müde um 1.30 nachts an. Als die Durchsage kam, dass unser Flieger mit "Triebwerksschaden" gelandet wäre, wurden wir leicht skeptisch. OK, kurz danach dann die Information, dass es technische Probleme gäbe und wir wohl 1-2 Stunden Verspätung haben würden.

Nach 2 Stunden doch schon die nächste Information...ein Teil muss aus Atlanta eingeflogen werden - und noch 2 Stunden. Nach langem hin und her, vielen Durchsagen im 1-2 Stundentakt, waren wir letztendlich ganze 15 Stunden in Orlando - im Gate, nicht im Hotel, obwohl bei der Art des Defekts von Anfang an klar war, wielange es etwa dauern würde. Zumindest einer von uns hat den größten Teil des Aufenthaltes angenehm verbracht...

...der rauchende Teil von uns hatte da ganz andere Probleme - Nichtraucherflug, Nichtraucherflughafen. Also hiess es für jede Zigarette etwa 15 Minuten laufen, Zug fahren und aus dem Flughafen auf die Strasse. Na ja, so nach dem 5.mal hatten wir beim zurückkommen auch immer mehr Spaß mit den Security-Leuten ;-)

Aber auch der schönste Aufenthalt ist irgendwann vorbei, und so ging es dann mit 14 Stunden Verspätung endlich Richtung Heimat...

.....wo wir dann landeten, wobei wir tatsächlich vom 16.-18.11. unterwegs waren.

Es war ein genialer Urlaub mit vielen neuen Eindrücken, neuen Freundschaften, viel Ruhe, viel nachdenken. Der nächste Aufenthalt in Costa Rica wird sicher nicht wieder erst in 12 Jahren stattfinden, zumal wir demnächst auch ein kleines Stückchen Dschungel auf einem Hügel über dem Meer besitzen werden ;-)

Ach ja, für die Zeit, die er uns geopfert hat, bedanke ich mich ganz herzlich bei meinem Cousin "Paca" !

In der Galerie werden in nächster Zeit noch viel mehr Bilder zu sehen sein, aber das hier sollte ja für den Anfang genügen.